„Zuerst heile mit dem Wort, dann durch die Arznei und zuletzt mit dem Messer.”
Asklepios, antiker Gott der Heilkunst
(Stand Dezember 2023)
Gespräche zwischen Gesundheitsfachkräften und Bürgerinnen und Bürgern spielen eine zentrale Rolle für die Gesundheit der österreichischen Bevölkerung. Ärztinnen und Ärzte führen im Laufe ihres Berufslebens etwa 400.000 Gespräche mit Patientinnen und Patienten und Angehörigen. Die positiven und negativen Auswirkungen ärztlicher Gesprächsführung sind vielfach belegt. Patientenzentrierte Kommunikation ist somit essenzieller Bestandteil und Werkzeug medizinisch-therapeutischen Handelns. Darüber hinaus sind gelungene Patientengespräche ein wichtiger Faktor für die Arbeitszufriedenheit und Gesundheit des Gesundheitspersonals.
Gleichzeitig ist bekannt, dass klinische Erfahrung nicht zwingend zu einer Steigerung kommunikativer Kompetenzen bei Gesundheitsberufen führt. Im Gegenteil: Ohne Auffrischung gehen diese Kompetenzen im beruflichen Alltag bald wieder verloren.
Vor diesem Hintergrund hat die ÖPGK maßgeschneiderte, qualitätsgesicherte Trainingsangebote für patientenzentrierte Kommunikation für Angehörige von Gesundheitsberufen in unterschiedlichen Settings entwickelt.
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Mehr InformationenStatus Quo
Ergebnisse aus der Forschung zur Gesundheitskompetenz der österreichischen Bevölkerung (z.B. HLS19‐Studie) zeigen Defizite der Arzt-Patienten-Kommunikation auf [1;2]:
- Die ärztliche Sprache ist oft schwer verständlich – fast jede:jeder Vierte der Befragten hat Schwierigkeiten, zu verstehen, was ihre Ärztin oder ihr Arzt sagt.
- Patientinnen und Patienten wird meist zu wenig zugehört, auf deren persönlichen Ansichten und Vorstellungen wird oft kaum eingegangen.
- Patientinnen und Patienten werden zu wenig aktiv beteiligt – jede:jeder Dritte der Befragten hat Schwierigkeiten dabei, mit Hilfe der Information, die sie von ärztlicher Seite erhalten, Entscheidungen bezüglich ihrer Krankheit zu treffen.
Die Forschung der letzten Jahrzehnte zeigt gleichzeitig, dass Kommunikationsfähigkeit und gute Gesprächsführung lehr- und lernbar sind. Neben der Kompetenzentwicklung der Gesundheitsberufe muss gute Gesprächsqualität auch durch strukturelle und organisationale Rahmenbedingungen in den Versorgungseinrichtungen ermöglicht und gesteuert werden.
Quellen
[1] HLS-EU-Consortium, Comparative Report on Health Literacy in Eight EU Member States. The European Health Literacy Survey. 2012, The international Consortium of the HLS-EU Project: Online
[2] Griebler R, Straßmayr C, Mikšová D, Link T, Nowak P, und die Arbeitsgruppe Gesundheitskompetenz-Messung der ÖPGK. Gesundheitskompetenz in Österreich: Ergebnisse der Österreichischen Gesundheitskompetenz-Erhebung HLS19-AT. Wien: Gesundheit Österreich, 2021.