Verständigungsprobleme, Umgang mit starken Emotionen von Patientinnen und Patienten, Konflikte, Motivieren zu Lebensstiländerungen, Überbringen schlechter Nachrichten, Gespräche unter Zeitdruck – im beruflichen Alltag sind Gesundheitsberufe mit vielfältigen Herausforderungen konfrontiert.
Gute kommunikative Fertigkeiten helfen, solche herausfordernden Situationen besser zu bewältigen. Eine effektive Kommunikation mit Patientinnen und Patienten
- entlastet die Arbeit der Gesundheitsberufe in herausfordernden Situationen
- hilft bei einer effizienteren Nutzung der Zeit
- steigert die Zufriedenheit von Patientinnen und Patienten
- fördert die Mitarbeit von Patientinnen und Patienten (Adhärenz)
- erhöht die diagnostische Genauigkeit
- verbessert die Behandlungsergebnisse
- steigert die Patientensicherheit
- reduziert die Kosten des Gesundheitssystems und die Anzahl medizinisch-juristischer Klagen
- steigert die Gesundheit und erhöht die Arbeitszufriedenheit der eigenen Mitarbeiter:innen
Patientenzentrierte Gesprächsführung ist daher entscheidend für eine effektive und sichere Krankenversorgung, Gesundheitsförderung und Prävention. [1; 2]
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Quellen
[1] Sator M, Nowak P, Menz F. Verbesserung der Gesprächsqualität in der Krankenversorgung. Kurzbericht auf Basis der Grundlagenarbeiten für das Bundesministerium für Gesundheit und den Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger. Wien: Gesundheit Österreich GmbH, 2015.
[2] Stürzlinger, Heidi; Pentz, Richard; Soede, Isabel (2022). Kosteneffektivität von Kommunikationstrainings für Gesundheitspersonal. Rapid Review zu ökonomischen Evaluationen. Gesundheit Österreich, Wien
In den vielen Jahren meiner Berufstätigkeit hat mich nichts für die Interaktion mit Patienten so bereichert wie dieser Kurs. Wie alt muss man werden, um diese Erfahrung machen zu dürfen. Zu alt, aber nicht zu spät.
Wir haben es uns für unsere Trainings am Ordensklinikum ausgerechnet: Die Kosten pro Teilnehmer:in und Kurs sind so niedrig, dass sie kaum ins Gewicht fallen – für den Preis einer Immuntherapie kann man im Grunde eine ganze Abteilung trainieren.
Ich habe die neuen Skills ausprobiert – Patienten nicht ständig zu unterbrechen. In meinem Zeiterfassungssystem habe ich beobachtet: Es ändert sich fast nichts, ich brauche nicht länger für ein Gespräch. Aber wenn ich den Patienten zu Beginn reden lasse, läuft das gesamte Gespräch strukturierter. Früher ohne den erlernten Skills war es viel mehr Kampf, die Skills machen es entspannter für beide, und ich bekomme gleich zu Beginn mehr wichtige klinische Infos.
Alle unsere Gesundheitsberufe haben zumindest an einem Workshop teilgenommen, die meisten an einem mehrteiligen Training. Wir beobachten positive Auswirkungen auf Patient:innen und Mitarbeiter:innen: Erstens bei den Patientenzufriedenheitsbefragungen, zweitens bei der Evaluation der psychischen Belastungen am Arbeitsplatz – wo Kommunikationsherausforderungen ein großes Thema waren, und drittens in den Mitarbeitergesprächen.