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Die ÖPGK

Die Ergebnisse der ersten Österreichischen Gesundheitskompetenzerhebung 2011 waren ausschlaggebend dafür, dass der Stärkung der Gesundheitskompetenz eines der zehn Gesundheitsziele gewidmet und die Einrichtung der Österreichischen Plattform Gesundheitskompetenz beschlossen wurde. Die ÖPGK koordiniert, unterstützt und entwickelt die Umsetzung des Gesundheitsziels 3 „Die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung stärken“.

Entwicklung der ÖPGK

Erster European Health Literacy Survey (HLS‐EU)

Mit rund 56 Prozent ist eine „limitierte“ GK in Österreich verbreiteter als im internationalen Durchschnitt mit rund 48 Prozent.

Beschluss des Gesundheitsziels 3

Die Österreichischen Gesundheitsziele griffen die „Stärkung der Gesundheitskompetenz der Bevölkerung“ als prioritäres Ziel auf. Die Arbeitsgruppe des Gesundheitsziels 3 schuf mit ihrem Bericht detaillierte Grundlagen für die Umsetzung in Österreich.

Das Gesundheitsziel 3 soll über 3 Wirkungsziele erreicht werden.

Wirkungsziel 1: Das Gesundheitssystem unter Einbeziehung der Beteiligten und Betroffenen gesundheitskompetenter machen

Operative Ziele:

  • Gute Gesprächsqualität im Gesundheitssystem ist systematisch umgesetzt.
  • Öffentlich finanzierte Gesundheitsinformation entspricht den Kriterien für
    Gute Gesundheitsinformation Österreich.
  • Gesundheitseinrichtungen sind gesundheitskompetente Organisationen.
  • Öffentliche Gesundheitsinformationen und ‐beratung werden flächendeckend und niederschwellig angeboten.

Wirkungsziel 2: Die persönliche Gesundheitskompetenz unter Berücksichtigung von vulnerablen Gruppen stärken

Operative Ziele:

Aufbauend auf einer guten Bildung (sinnerfassend lesen, schreiben und rechnen), haben alle Schü­ler:innen am Ende der Pflichtschulausbildung

  • Medienkompetenz zum Suchen, Verstehen, Bewerten und Anwenden von Gesundheitsinformationen,
  • kommunikative Fähigkeiten, um ihre gesundheitlichen Anliegen formulieren
    und Fragen dazu stellen zu können,
  • Grundkenntnisse der körperlichen und psychosozialen Gesundheit, gesundheitsfördernder Lebensweisen, der Laienversorgung und der professionellen Krankenversorgung.

Vulnerablen Gruppen (über 65‐Jährigen, Einkommensschwachen, Migrantinnen/Migranten, bil­dungsfernen Gruppen, Menschen mit chronischen Erkrankungen …) stehen zielgruppenspezifi­sche, gesundheitskompetenzfördernde Angebote flächendeckend zur Verfügung. Diese Gruppen können Entscheidungen für ihre körperliche und psychosoziale Gesundheit treffen, die ihnen eine gesundheitsfördernde Lebensweise, gute Laienversorgung und professionelle Krankenversorgung ermöglichen.

Organisationen mit Bildungs‐, Beratungs‐ und Freizeitangeboten haben eine definierte Zuständig­keit für das Thema Gesundheitskompetenz, insbesondere

  • Kinderbetreuungseinrichtungen,
  • Schulen,
  • Einrichtungen der außerschulischen Jugendarbeit,
  • Einrichtungen der Erwachsenenbildung,
  • Sportvereine und ähnliche Einrichtungen,
  • Beratungseinrichtungen (für Frauen, Männer, Seniorinnen/Senioren …)

Wirkungsziel 3: Gesundheitskompetenz im Dienstleistungs‐ und Produktionssektor verankern

Operative Ziele:

Wirtschaft und Gesetzgeber sorgen gemeinsam dafür, dass Konsumentinnen/Konsumenten informierte Konsumentscheidungen im Sinne ihrer Gesundheit treffen können. Die ÖPGK tritt mit den relevanten Akteurinnen/Akteuren in Dialog.

Erster Maßnahmenplan zu Gesundheitsziel 3

Internationale Umsetzungserfahrungen zeigen, dass die nachhaltige Verbesserung von Gesundheitskompetenz langfristig geeignete Koordinationsstrukturen auf nationaler Ebene braucht. Die Einrichtung einer „Österreichischen Plattform Gesundheitskompetenz“ (ÖPGK) wird empfohlen (Bericht).

Gründung der ÖPGK

Die ÖPGK wird operativ tätig und stellt sich und ihre Ziele auf ihrer 1. Konferenz am 23.09.2015 in Wien einem Fachpublikum vor.

Erste Evaluierung der ÖPGK

Die Plattform wurde 2016 extern evaluiert, um zu prüfen, inwieweit in den ersten eineinhalb Jahren ihres Bestehens die notwendigen Strukturen aufgebaut und ein Grundstein zur Erfüllung ihrer Funktionen gelegt wurde.

ÖPGK-Koordination im Kompetenzzentrum Gesundheitsförderung und Gesundheitssystem

Seit der Gründung der ÖPGK hat der Fonds Gesundes Österreich im Auftrag der Zielsteuerung-Gesundheit die Koordination der ÖPGK großteils operativ umgesetzt. Die ÖPGK wurde mit der Gründung des neuen Kompetenzzentrums Gesundheitsförderung und Gesundheitssystem in dieses integriert. 
Website Agenda Gesundheitsförderung

 Zweite Evaluierung der ÖPGK

Vor dem Hintergrund, dass sich die Plattform in den letzten fünf Jahren quantitativ und qualitativ wesentlich weiterentwickelt hat, wurde eine zweite externe Evaluierung der bisherigen Arbeit der ÖPGK vorgenommen. Die Ergebnisse untermauern, dass die ÖPGK ihre Arbeit erfolgreich weitergeführt und viel vorangebracht hat.

Aufgaben der ÖPGK

Um die Zielsetzungen des Gesundheitsziels 3 zu unterstützen, übernimmt die ÖPGK folgende Aufgaben:

  1. Langfristige Entwicklung und Etablierung der Gesundheitskompetenz in Österreich unterstützen
  2. Vernetzung, Zusammenarbeit, Erfahrungsaustausch und gemeinsames Lernen fördern
  3. Maßnahmen zwischen Politik- und Gesellschaftsbereichen ermöglichen und abstimmen
  4. Gemeinsames Verständnis entwickeln, Wissen verbreiten und Innovation ermöglichen
  5. Monitoring und Berichterstattung aufbauen, Transparenz und Qualität entwickeln

Die nachhaltige Weiterentwicklung der ÖPGK und ihrer Schwerpunkte wird durch das Kern-Team in einem breit abgestimmten Prozess nach dem Prinzip „Gesundheit in allen Politikfeldern (Health in All Policies)“ begleitet. Dieses wird in der Arbeit an konkreten Schwerpunkten durch politikfeldübergreifende Arbeitsgruppen unterstützt. Abhängig vom Thema gehören den Arbeitsgruppen stets unterschiedliche Mitglieder des Kern-Teams sowie Expert:innen relevanter Organisationen an.

Die ÖPGK arbeitet an fünf Schwerpunkten

  • Gute Gesundheitsinformation Österreich
  • Gute Gesprächsqualität im Gesundheitssystem
  • Rahmenbedingungen in Organisationen und Settings
  • Bürger- und Patientenempowerment
  • Messung der Gesundheitskompetenz

Die Arbeitsgruppen der jeweiligen Schwerpunkte entwickeln konkrete Strategiekonzepte und praxistaugliche Tools zur Verbesserung der Gesundheitskompetenz.

Die Weiterentwicklung der ÖPGK und ihrer Schwerpunkte wird durch das Kern-Team nach dem Prinzip „Gesundheit in allen Politikfeldern (Health in All Policies)“ begleitet. Dieses Prinzip wird in der Arbeit an konkreten Schwerpunkten durch politikfeldübergreifende Arbeitsgruppen unterstützt. Abhängig vom Thema gehören den Arbeitsgruppen stets unterschiedliche Mitglieder des Kern-Teams sowie Expert:innen relevanter Organisationen an.

ÖPGK - Arbeitsstrukturen

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Das ÖPGK Wirkmodell

Das Wirkmodell der ÖPGK folgt grundsätzlich einem Multiplikator-Ansatz: Die direkte Zielgruppe der ÖPGK sind Personen und Organisationen, die in den Bereichen Gesundheitsförderung, Prävention und Versorgung tätig sind. Für diese bietet die ÖPGK Informationen und Trainings an und stellt Tools zur Verfügung, die in der Stärkung der Gesundheitskompetenz einer Vielzahl von Klient:innen und Patient:innen zum Einsatz kommen.

Gremien der ÖPGK

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Kern Team

Das Kern-Team ist als oberstes Gremium der ÖPGK für die Steuerung und Koordination verantwortlich. Das Kern-Team repräsentiert sowohl die Plattform als auch das Thema Gesundheitskompetenz nach außen und versteht sich als „Motor“ zur Stärkung der Gesundheitskompetenz der Bevölkerung. Den Vorsitz des Kern-Teams hat das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK).

Koordinationsstelle

Die Koordinationsstelle ist Servicestelle, Drehscheibe und Wissenszentrum der ÖPGK und unterstützt das Kern-Team bei der Umsetzung von Maßnahmen zur Stärkung von Gesundheitskompetenz in Österreich.  Die Koordinationsstelle ist im Kompetenzzentrum Gesundheitsförderung und Gesundheitssystem angesiedelt.

Mitglieder

Mitglieder der ÖPGK sind Personen/Organisationen, die aktiv zur Umsetzung des österreichischen Gesundheitsziels 3 beitragen und Maßnahmen zur Stärkung von Gesundheitskompetenz durchführen. Die ÖPGK hat drei Formen der Mitgliedschaften:

  • Organisationen, die Gesundheitskompetenzmaßnahmen durchführen und von der ÖPGK definierte Qualitätskriterien erfüllen
  • Kommunikationstrainer:innen des ÖPGK-Trainernetzwerkes, die erfolgreich an einem umfangreichen Trainerlehrgang zu patientenzentriertem Gesprächstraining teilgenommen haben
  • Gesundheitskompetente offene Jugendeinrichtungen, die ein Verfahren durchlaufen haben, dass sie zur gesundheitskompetenten Einrichtung auszeichnet

Evaluation der ÖPGK

2015 nahm die ÖPGK ihre Arbeit auf, 2016 wurde sie erstmals evaluiert. Aufgabe dieser ersten Evaluation war es zu prüfen, inwieweit in den ersten eineinhalb Jahren ihres Bestehens die notwendigen Strukturen aufgebaut und ein Grundstein zur Erfüllung der fünf
Funktionen der ÖPGK gelegt wurde. 

Vor dem Hintergrund, dass sich die Plattform in den letzten fünf Jahren quantitativ und qualitativ wesentlich weiterentwickelt hat, wurde eine zweite externe Evaluierung der bisherigen Arbeit der ÖPGK vorgenommen. Aufgabe der zweiten Evaluation war es u.a. zu prüfen, wie gut die Funktionen bzw. Aufgabenbereiche der ÖPGK in ihrer nächsten Phase on 2017-2021 umgesetzt wurden. Zudem sollte die Frage beantwortet werden, welche strategischen Empfehlungen es generell zur weiteren Entwicklung und nachhaltigen Verankerung der ÖPGK in den nächsten fünf Jahren gibt. 

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