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Geko‐T – Gesundheitskompetenz von 9- bis 13-jährigen Kindern in Tirol

Gesundheitskompetenz (GK) ist eine relevante Gesundheitsdeterminante. Ihre Stärkung ermöglicht eine positive Entwicklung von Gesundheit und Wohlbefinden und trägt zur Verringerung gesundheitlicher Ungleichheiten bei. Es ist daher wichtig, die GK bereits im Kindesalter zu stärken. Um jedoch zu wissen, in welchen Bereichen die GK von Kindern gefördert werden soll, bedarf es fundierter Datengrundlagen, die bisher fehlten. Aus diesem Grund wurde im Auftrag der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) – Landesstelle Tirol in einer Kooperation zwischen der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) und dem Center for Social & Health Innovation (CSHI) am MCI | Unternehmerische Hochschule Innsbruck, gefördert aus Mitteln Gemeinsame Gesundheitsziele aus dem Rahmen-Pharmavertrag, Daten zur GK von 780 9‐ bis 13‐jährigen Kindern in Tirol erhoben. Auf Basis neu entwickelter Erhebungsinstrumente wurde die selbsteingeschätzte und performancebasierte GK in den Bereichen Ernährung, Bewegung und psychosoziale Gesundheit erfasst. Aus Basis der Ergebnisse wurden erste Handlungsoptionen mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Politik, Gesundheitsförderung und ‐versorgung, Bildung, Schulsozialarbeit und offener Jugendarbeit diskutiert.

Zentrale Ergebnisse

  • Informationsquellen: Als wichtigste Informationsquelle zu den Themen Ernährung, Bewegung und psychosoziale Gesundheit werden die Eltern bzw. Stiefeltern genannt. Während bei den Themen Ernährung und Bewegung digitale Medien wie Internet und Apps an zweiter Stelle stehen, werden beim Thema psychosoziale Gesundheit häufiger andere Personen aus dem sozialen Umfeld (Freundinnen und Freunde, Großeltern, Geschwister) als Informationsquelle genutzt.
  • selbsteingeschätzte GK: Die 9‐ bis 13‐Jährigen erreichen in den drei Kompetenzbereichen durchschnittlich 72 bis 76 von 100 möglichen Punkten. Mädchen schätzen ihre GK systematisch schlechter ein, ebenso Schüler:innen aus finanziell schlechter gestellten Familien und Schüler:innen, die eine Mittelschule besuchen. Von den vier Prozessschritten der Informationsverarbeitung (Finden, Verstehen, Beurteilen, Anwenden) fällt den Kindern vor allem das Beurteilen und Anwenden von Informationen schwer, bei den Themen Ernährung und psychosoziale Gesundheit auch das Verstehen.
  • performancebasierte GK: Bei der performancebasierten GK, die das richtige Lösen von themenbezogenen Aufgaben erfasst, erreichen die 9‐ bis 13‐Jährigen durchschnittlich 59 bis 60 Punkte. Im Gegensatz zur selbsteingeschätzten GK schneiden Mädchen in allen drei Bereichen besser ab als Burschen. Kinder, die zu Hause (überwiegend) Deutsch sprechen, erzielen bessere Werte als Kinder die zu Hause (überwiegend) eine andere Sprache sprechen. Die größten Herausforderungen bestehen im Finden und Verstehen, aber auch Beurteilen von Ernährungsinformationen, im Beurteilen und Anwenden von Bewegungsinformationen und im Finden, Beurteilen und Anwenden von Informationen zum Thema psychosoziale Gesundheit.

Berichte

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