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Wie erstelle ich Gute Gesundheitsinformation?

15 Qualitätskriterien

Unterstützung auf dem Weg zu guter, wirkungsvoller Information und zur Erstellung eines Methodenpapiers bietet die Gute Gesundheitsinformation Österreich. Sie basiert auf 15 Qualitätskriterien, die für die Erstellung von Gesundheitsinformationen herangezogen werden können, egal ob es sich um Broschüren, Videos, Websites oder ein anderes Format handelt.

Die Kriterien sind dafür ausgelegt, von Organisationen übernommen zu werden, die sich selbst zu qualitativ hochwertigen Gesundheitsinformationen verpflichten und die Erstellung nach den 15 Kriterien ausrichten möchten. Je nach Zielgruppe und den individuellen Möglichkeiten ist es empfehlenswert, den Erstellungsprozess anzupassen und in einem Methodenpapier festzuhalten. Das erlaubt der Organisation die eigene Vorgehensweise zu reflektieren und dabei, sich von anderen Anbieter:innen abheben. Auch Nutzer:innen kann eine transparente Darstellung der Hintergründe die Orientierung im Info-Dschungel erleichtern.

Checklisten für Gute Gesundheitsinformation

Um die Vertrauenswürdigkeit und Qualität von schriftlichen Gesundheitsinformationen rasch einschätzen zu können, wurden zwei Checklisten erarbeitet – eine Checkliste für Nutzer:innen und eine Checkliste für Gesundheitsdienstleister:innen, die Gesundheitsinformationen prüfen wollen, bevor sie diese an ihre Patientinnen und Patienten weitergeben.

Verständliche Sprache für schriftliche Gesundheitsinformation

Verständliche Sprache erleichtert allen Menschen den Zugang zu Informationen. Gerade bei schriftlichen Gesundheitsinformationen ist es wichtig, dass die Leser:innen die Texte vollständig erfassen und verstehen können [1]. In Erhebungen zeigt sich, dass Personen mit niedrigem Bildungsgrad oft auch eine niedrige Gesundheitskompetenz aufweisen [2]. Die wichtigsten Zielgruppen für Gesundheitsinformationen, die systematisch in verständlicher Sprache erstellt werden, sind Menschen mit niedriger Sprachkompetenz, mit kognitiven Beeinträchtigungen und/ oder mit geringen Deutschkenntnissen. Die ÖPGK stellt in einem Factsheet praktisch anwendbare Richtlinien für verständliche Sprache und Textgestaltung für schriftliche Gesundheitsinformationen zur Verfügung.

Zielgruppenbeteiligung

Ein wichtiger Bestandteil der Guten Gesundheitsinformation ist die Orientierung an der jeweiligen Zielgruppe. Deshalb ist es gut, wenn Vertreter:innen der Zielgruppe direkt in die Entwicklung einer Gesundheitsinformation eingebunden werden. In einem Factsheet bietet die ÖPGK einen Überblick über Ziele und Möglichkeiten der Zielgruppeneinbindung sowie praktische Hinweise für die Ersteller:innen von Guter Gesundheitsinformation.

Ein ausführlicher Leitfaden zur Beteiligung von Nutzer:innen wurde vom Frauengesundheitszentrum in Graz erstellt. Darin finden sich Theorien und Konzepte, Hinweise zur praktischen Anwendung und Erfahrungsberichte aus einem Projekt, in dem Gute Gesundheitsinformation für 14‐ bis 17‐jährige Jugendliche zu den Themen Bewegung und Ernährung erstellt wurden.

[1] Kerschner, Bernd; Wipplinger, Jörg et al. (2015): Wie evidenzbasiert berichten Print- und Online-Medien in Österreich? Eine quantitative Analyse Zeitschrift für Evidenz, Fortbildung und Qualität im Gesundheitswesen, 109, 4-5, 341-349. www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1865921715001087

[2] Eichler K et al, The costs of limited Health Literacy: A systematic review, International Journal of Public Health, Vol.3, San Diego, Academic Press 2008, 204-211.

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