Diese Veröffentlichung liefert Fakten für Maßnahmen der Politik, um Gesundheitskompetenz zu fördern. Es werden Erkenntnisse vorgelegt, die einen umfassenderen, die gesamte Gesellschaft betreffenden Ansatz zu Gesundheitskompetenz unterstützen, der sowohl das Niveau der Gesundheitskompetenz des Einzelnen als auch die Komplexitäten der Lebenswelten berücksichtigt, innerhalb derer Personen handeln. Zu diesen Erkenntnissen zählen die Ergebnisse des European Health Literacy Surveys (HLS-EU) sowie repräsentativer Erhebungen aus dem deutschsprachigen Europa. Die Daten zeigen, dass fast die Hälfte der Bevölkerung in der Europäischen Region über unzureichende oder problematische Gesundheitskompetenz verfügt. Unzureichende oder problematische Gesundheitskompetenz steht in einem Zusammenhang mit riskanterem Verhalten, schlechterer Gesundheit, weniger Selbstmanagement sowie mehr Krankenhauseinweisungen
und höheren Kosten. Erwiesenermaßen stärkt Gesundheitskompetenz die Widerstandsfähigkeit der einzelnen Person und der Gemeinschaft, trägt zu gesundheitlicher Chancengleichheit bei und verbessert die Gesundheit sowie das Wohlbefinden. Es werden praxisorientierte und wirksame Ansätze und Strategien aufgezeigt, wie Gesundheitsbehörden und andere öffentliche Einrichtungen und Akteure Maßnahmen ergreifen können, um die Gesundheitskompetenz anhand konkreter Erkenntnisse in unterschiedlichen Settings zu fördern. Zu diesen gehören das Bildungs- und Gesundheitssystem, die Arbeitswelt, der Privatsektor und die Kommunikations- und Informationswelt.
Die Originalausgabe in Englisch wurde 2013 vom WHO-Regionalbüro für Europa unter dem Titel «Health Literacy. The Solid Facts» herausgegeben.