Hintergrund und Zielsetzung
Menschen, die durch Armut, fehlende Krankenversicherung und prekäre Wohnverhältnisse ausgegrenzt werden, haben überdurchschnittlich oft auch mit physischen und psychischen Multiproblemlagen zu kämpfen. Prekäre Lebenssituationen lassen wenig Spielraum für Genesung. Die Praxis Psychische Gesundheit (PPG) steht Menschen unabhängig von Einkommen, Herkunft oder Versicherungsstatus offen. Sie stellt sicher, dass von psychosozialen Angeboten am stärksten ausgeschlossene Gruppen Zugang zur Versorgung und zum Aufbau ihrer psychosozialen Gesundheitskompetenz haben.
Methodik
- Nutzer:innen-Beteiligung an Entwicklung der Maßnahme
- Innovative niederschwellige psychosoziale Versorgung durch multiprofessionelles Team (psychiatrische Gesundheits- und Krankenpflege, Sozialarbeit, Psychiatrie, Peer-Arbeit, Allgemeinmedizin)
- Durch gute Gesprächsqualität auf Augenhöhe, Bedürfnisorientierung und Beziehungsaufbau Betroffene im Erwerb von Wissen und Kompetenz zur psychosozialen Gesundheit unterstützen
Aktivitäten
- Zeit zum Reden“ – ergebnisoffene entlastende Gespräche mit dem Team zu den Öffnungszeiten des neunerhaus Gesundheitszentrums, spontan oder nach Vereinbarung
- Psychiatrische Ordination – Termine bei Psychiater:in an 2 Halbtagen pro Woche
- Kontrolliertes Trinken (kT) – Unterstützung nach dem kT-Ansatz zum selbstbestimmten Alkoholkonsum im Einzelsetting
- Gesprächsgruppen „Offen Reden“ (für breite Zielgruppe) und „Frauen Reden“ (nur für Frauen), in denen Menschen lernen, auf ihre psychosoziale Gesundheit und auf die der anderen zu achten