Wirkmodell zur Stärkung der Gesundheitskompetenz

Autorinnen und Autoren

Grillich, L.; Szelag; M., Ebenberger, A.

Erscheinungsjahr

2020

Publikation

Universität für Weiterbildung Krems (Donau-Universität Krems), Department für Evidenzbasierte Medizin und Evaluation

Sprache

Deutsch

Zusammenfassung

Hintergrund: Gesundheitskompetenz hat nachweisbare Auswirkungen auf Gesundheitsstatus und Lebensqualität und ist eine notwendige Voraussetzung für gesundheitszuträgliches Verhalten, ihre Förderung stellt daher auch ein österreichisches Rahmen-Gesundheitsziel dar.

Zielsetzung und Nutzen: Ein literaturgestütztes und begründetes Wirkmodell soll die auf Gesundheitskompetenz wirkenden Faktoren und deren Resultate darstellen, damit auf dieser Basis spezifische Theorien der Veränderung entwickelt und empirisch getestet werden können.

Methoden: Ein Umbrella Review über systematische, narrative und Scoping Reviews in englischer und deutscher Sprache, die sich mit Konzepten, Modellen oder Definitionen von Gesundheitskompetenz beschäftigen, wurde durchgeführt. Die in der identifizierten Literatur berichteten kausalen Beziehungen zwischen den Einflussfaktoren und Determinanten auf Gesundheitskompetenz und den Dimensionen der Gesundheitskompetenz (Decision – Appraisal – Access – Seek) sowie zu Outcomes werden grafisch in einem Modell dargestellt.

Schlüsselergebnisse: Das Wirkmodell illustriert, dass Gesundheitskompetenz beim Treffen und Umsetzen von Entscheidungen sichtbar wird und dass für die Stärkung der Gesundheitskompetenz jene Ansätze am vielversprechendsten sind, die die Determinanten der Gesundheitskompetenz auf individueller und situativer Ebene beeinflussen. Mit der Auflistung messbarer Einflussfaktoren (indirekter Einfluss) und Determinanten (direkter Einfluss) unterscheidet sich das dargestellte Wirkmodell von allen bisher in der Literatur verfügbaren Modellen der Gesundheitskompetenz. Darüber hinaus gibt das Wirkmodell klare Empfehlungen bei welchen konkreten Einflussfaktoren und Determinanten Programme zur Stärkung der Gesundheitskompetenz positive Veränderungen anstreben sollten. 

Empfehlungen:

1. Programme zur Stärkung der Gesundheitskompetenz sollten sowohl die Verbesserung situativer Determinanten als auch individueller Determinanten anstreben.
2. Eine Schlüssel-Determinante ist die Verfügbarkeit von zugänglichen, verständlichen und vertrauenswürdigen Gesundheitsinformationen.
3. Resultate der Gesundheitskompetenz werden ausschließlich durch gesundheitsrelevante  Entscheidungen und daran geknüpfte Handlungen von Personen ausgelöst. Daher sollte Gesundheitskompetenz auf der Entscheidungsebene gemessen werden.

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