Corona-spezifische Gesundheitskompetenz: eine Trend-Studie
Herausgeber: Careum
Autorinnen/Autoren: De Gani S.M.; Berger F.; Guggiari E.; Jaks R.; Kocher J.Ph.
Erscheinungsjahr: 2021
Download: Studie
Im Frühling, Herbst und Winter 2020 wurden drei Online-Befragungen in der Deutschschweizer Bevölkerung durchgeführt, um ihre Corona-spezifische Gesundheitskompetenz zu verschiedenen Zeitpunkten während der Pandemie zu untersuchen. Mit diesen Befragungen konnte erhoben werden, welche Schwierigkeiten die Bevölkerung dabei hat, Informationen zum neuen Coronavirus zu finden, zu verstehen, einzuschätzen und zu nutzen, um sich präventiv und gesundheitsförderlich verhalten zu können. In der zweiten und dritten Befragung wurden außerdem auch Fragen zum Thema Impfen gestellt.
Ergebnisse im Überblick
- Mehr als die Hälfte der Deutschschweizerinnen und Deutschschweizer verfügte über eine ausreichende Gesundheitskompetenz in Bezug auf das neue Coronavirus. Der Wert nahm im Verlauf der Pandemie sogar zu. Die Befragten fühlten sich somit zwar größtenteils gut informiert, waren gleichzeitig aber auch häufig verunsichert. Fühlten sich im Frühling noch 50 Prozent der Befragten verunsichert, lag der Wert im Winter bei 57 Prozent.
- Die Studie zeigt zudem, dass die Pandemie das Informationsverhalten verändert hat. Knapp die Hälfte der Befragten gab an, sich im Vergleich zu vor der Pandemie nun häufiger über Gesundheitsthemen zu informieren. Die wichtigsten Informationsquellen zum Coronavirus und zur Pandemie waren das Fernsehen und das Internet.
- Nahezu alle Befragten trafen Vorsichtsmaßnahmen zum Schutz vor dem neuen Coronavirus. Am häufigsten wurden das Händewaschen und Händedesinfizieren sowie die Einhaltung des empfohlenen Mindestabstands genannt. Personen mit unzureichender Corona-spezifischer Gesundheitskompetenz trafen deutlich weniger Vorsichtsmaßnahmen als andere.
- Die Impfneigung nahm zwischen der zweiten und dritten Befragung ab. So gaben im Herbst 44% der Befragten an, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen und im Winter noch 36%. Außerdem gab die Hälfte der Befragten mit einer unzureichenden Corona-spezifischen Gesundheitskompetenz an, dass sie sich eher oder sicher nicht impfen lassen wollten.
Schlussfolgerungen
Die Erkenntnisse aus der Studie verdeutlichen, wie wichtig klare, einheitliche, leicht verständliche und zielgruppenorientierte Botschaften und Handlungsempfehlungen sind. Zudem sollte die Bevölkerung darin unterstützt werden, vertrauenswürdige Informationen von Fehl- und Falschinformationen unterscheiden zu können. Die Ergebnisse der Trend-Studie zeigen zudem, dass es in Zukunft zentral ist, die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung sektorübergreifend zu stärken und entsprechende Bedingungen dafür zu schaffen.