Befragung von Patientinnen/Patienten und Gesundheitsfachkräften zur Optimierung der Materialien
Eine der häufigsten Auskunftsquellen ist und bleibt ein Gespräch mit Gesundheitsfachkräften. Leider passiert es oft, dass wichtige Informationen vergessen oder falsch verstanden werden. Die Initiative „3 Fragen für meine Gesundheit“ soll Patientinnen und Patienten dazu anregen, Fragen zu stellen und sich aktiv als Partnerinnen und Partner in ihre Gesundheitsversorgung einzubringen. Die Fragen sollen aber auch Gesundheitsfachkräfte anregen, ihre Patientinnen und Patienten dabei zu unterstützen, mit entsprechenden gut verstandenen Antworten nach Hause zu gehen.
Seit 2019 unterstützt die ÖPGK die Initiative und stellt Materialien wie Poster, Factsheet oder Flyer zur Verfügung. Im Rahmen des Health Literacy Months 2022 wurde mittels einer Umfrage bei Gesundheitsfachkräften und Patientinnen/Patienten Feedback zur Optimierung der Materialien eingeholt.
Das sagen Patientinnen und Patienten…
Erster Eindruck
1 – 5 (sehr – nicht positiv)
Wie verständlich ist das Poster?
1 – 5 (sehr – nicht verständlich)
Ist das Poster eine nützliche Hilfestellung?
1 – 5 (sehr – nicht nützlich)
„Mein erster Eindruck war – ja genau, das sind die wichtigsten Fragen.“
„Ich finde diese Fragen sehr gut, da sie mich proaktiv machen.“
Verbesserungsvorschläge zum Poster
Wortlaut: zu allgemein, Nutzen darstellen; patientennahe Formulierung; Konkrete Vorschläge sind u.a.:
- “Was hat meine Ärztin oder mein Arzt gemeint?”
- „Fragen Sie! Es geht schließlich um Sie.”
- „Stell diese 3 Fragen für deine Gesundheit“
1: Welche Beschwerden habe ich? Wie beeinflussen sie mein Leben? 2: Was hat bisher geholfen? Was habe ich selbst versucht? 3: Was soll die Behandlung erreichen
Barrierefreiheit/Inklusion: Farbenblindheit, andere Sprachen (QR-Code), Bild von unterschiedlichen Menschen (Diversität)
Design: auffälligere und emotionalere Gestaltung; bildhafte Darstellung/persönlichere Gestaltung (Bild statt Grafik)
Welche Hilfestellung/Rahmenbedingungen braucht es noch, damit ein Gespräch mit Gesundheitsfachkräften zufriedenstellend verläuft?
- Zeit: für Rückfragen; um zuzuhören; zu antworten
- Gespräch auf Augenhöhe: für beide Parteien verständliche Sprache
- Ruhige Atmosphäre im Bereich des Gespräches; keine Unterbrechungen
- Blickkontakt während des Gesprächs, Empathie, auf individuelle Situation eingehen
- Klare Aufklärung & Anweisungen
- Verwendung einfacher Sprache (Schulung der Gesundheitsfachkräfte)
Das sagen Gesundheitsfachkräfte …
Erster Eindruck
1 – 5 (sehr – nicht positiv)
Eignung, um Patient:innen zum Gespräch zu motivieren
1 – 5 (sehr gut – nicht geeignet)
Würden Sie die Initiative nochmals umsetzen?
ja, nein, vielleicht
Würden Sie die Initiative umsetzen?
ja, nein, vielleicht
Empfehlungen zu Begleitmaßnahmen
- Zusätzliche Tools: Flyer, Blöcke mit den 3 Fragen, Material für Wartezimmerfernsehen
- Öffentlichkeitsarbeit: Beispiele für gelungene Umsetzung präsentieren (z.B. auf Website oder in Fachzeitschriften), Bewerbung in Medien, Social Media
- Mehr Zeit für Gespräche
- Räumlichkeiten, um 4-Augen Gespräche durchzuführen
- Kommunikation auf Augenhöhe
Herausforderungen bei der Umsetzung der Initiative
- Mitarbeiter:innen-Motivation
- Personal- und Zeitmangel
- Barrieren (Sprache, Kultur, ungestörte Räumlichkeiten)
- Mangelnde Kommunikationskompetenz der Gesundheitsfachkräfte
- Augenhöhe wird nicht erreicht