Hintergrund
Die Einführung von Gesundheitsförderung und Gesundheitskompetenz im Krankenhaus kann auf eine lange Umsetzungserfahrung in Einzelprojekten und selbstorganisierten Netzwerken zurückgreifen. Aber die systematische und breite Umsetzung dieser „neuen“ Leistungen erfordert die verbindliche Berücksichtigung im Rahmen der etablierten Qualitätsmanagementsysteme der Krankenhäuser.
Methode
Um zu identifizieren, welche Qualitätsdokumente und ‐instrumente sich dafür eignen, Indikatoren für Gesundheitskompetenz und Gesundheitsförderung aufzunehmen, wurden 1. die Schlüsseldokumente für Qualität im Krankenhaus identifiziert – durch Recherche und Expertengespräche – und 2. diese Schlüsseldokumente (gesetzliche Grundlagen, Strategien, Qualitätsinstrumente) im Hinblick auf ihre Nutzbarkeit für die Unterstützung der breitenwirksamen Umsetzung von Gesundheitsförderung und Gesundheitskompetenz analysiert.
Ergebnisse
Die identifizierten Dokumente wurden entsprechend ihrem Geltungsbereich in zwei Ebenen zusammengefasst: 1. bundesweite Regelungen und Vorgaben – hierbei handelt es sich um Gesetzestexte, Strategien und Bundeszielsteuerungsübereinkommen sowie Instrumente der Qualitätssicherung und 2. regionale Dokumente – hier können die regionalen Strukturpläne und die sanitäre Aufsicht genannt werden. Einige Dokumente beinhalten bereits Indikatoren/Ansatzpunkte für Gesundheitsförderung und Gesundheitskompetenz.
Empfehlungen
Um nachhaltige Erfolge erzielen zu können, ist empfehlenswert, bundesweit anzusetzen und nicht (nur) auf regionaler Ebene Lösungen zu finden. Aufgrund von Vorarbeiten vom Bundesinstitut für Qualität im Gesundheitswesen ist die österreichweite „Qualitätsberichterstattung“, an der in regelmäßigen Abständen teilzunehmen, Krankenanstalten verpflichtet sind, bereits sehr gut mit Indikatoren für Gesundheitsförderung und Gesundheitskompetenz ausgestattet. Einige der in diesem Monitoring abgefragten Indikatoren werden über kliniksuche.at, ein Service des BMSGPK, das zur Unterstützung der Bevölkerung hinsichtlich Orientierung und Wahl des passenden Krankenhauses dient, öffentlich dargestellt. Eine Ausweitung von kliniksuche.at auf weitere Indikatoren der Gesundheitsförderung und Gesundheitskompetenz würde die Transparenz für die Bevölkerung und die Wichtigkeit dieser Themen für Krankenanstalten erhöhen.