Das sechste Strategiepapier folgt einer der Kernforderungen des Nationalen Aktionsplans, soziale Ungleichheiten zu verringern und zielgruppengerechte Strategien zur Förderung von Gesundheitskompetenz zu entwickeln. Menschen mit Migrationshintergrund standen im Mittelpunkt eines Expertenworkshops, der am 20. September 2019 in Berlin stattfand. Im Strategiepapier werden insgesamt fünf strategischen Vorschläge zusammengefasst, wie das Gesundheitssystem künftig diversitätsorientiert und gesundheitskompetenter gestaltet werden kann.
In der Oktober Ausgabe der Zeitschrift „Health Promotion International“ beschreibt Lisa Gugglberger die facettenreiche Beziehung zwischen Gesundheitsförderung und Gesundheitskompetenz. Beide Konzepte sind in den 1980er Jahren entstanden – während Gesundheitsförderung sich stärker auf Chancengleichheit, Empowerment und Partizipation konzentriert hat, war Gesundheitskompetenz vorerst stärker im medizinischen Feld verankert, mit dem Ziel die Compliance von Patientinnen und Patienten (d. h. die Befolgung von Anweisungen wie die Medikamenteneinnahme) zu verbessern.
Das deutsche Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ) hat seine Methodendokumente zur Entwicklung von sogenannten Patientenleitlinien und Kurzinformationen für Patienten aktualisiert. Diese allgemeinen Methoden-Reports fassen detailliert zusammen, wie diese besonderen Gesundheitsinformationen erstellt werden. Sie legen auch die Umsetzung von Anforderungen an evidenzbasierte Gesundheitsinformationen und die Patientenbeteiligung dar.
Nach einer Studie zur Gesundheitskompetenz der Bevölkerung in Deutschland von 2016 fördert die Bundesregierung auch eine Folgestudie. Diese Erhebung solle 2021 abgeschlossen werden, heißt es in der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage.
In einem aktuellen Policy Précis des EuroHealthNet wird eine Bestandsaufnahme der jüngsten Entwicklungen im Bereich der digitalen Gesundheitskompetenz und ihrer Bedeutung für die Chancengleichheit im Gesundheitswesen vorgenommen. Dabei werden vielversprechende Praktiken vorgestellt und der Frage nachgegangen, wie weitere Fortschritte in ganz Europa erzielt werden können.
In einer aktuellen Sonderausgabe befasst sich das Public Health Panorama mit den aktuellen Fortschritten bei der Förderung der Gesundheitskompetenz in der Europäischen Region der WHO. Dies spiegelt auch die Bemühungen des Regionalbüros wider, mit engagierter Unterstützung der Mitgliedstaaten, einen Rahmen für einen kohärenten Ansatz für Gesundheitskompetenz in der Europäischen Region zu entwickeln.