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Routinescreening nach möglicher häuslicher Gewalt

Langtitel

Routinescreening nach möglicher häuslicher Gewalt an der Allgemeinen Notfall-aufnahme und der Ambulanz der Allgemeinen Chirurgie des Landeskrankenhauses Innsbruck

Einrichtung(en)

Opferschutzgruppe des Landeskrankenhauses Innsbruck

Laufzeit

seit April 2019, laufend

Schwerpunkt(e)

Wirkungsbereich

Hintergrund und Zielsetzung

Es gibt klare Hinweise darauf, dass ein Screening nach häuslicher Gewalt als Routine in Kranken­häusern machbar und von den Patientinnen und Patienten gut akzeptiert ist. Um diese Maßnahmen umsetzen können, bedarf es als klarer Voraussetzung einer hohen Bereitschaft zur Sensibilität und einer entsprechenden Gesundheitskompetenz bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Deshalb wurden mit April 2019 an der Zentralen Notaufnahme sowie der Ambulanz der Allgemeinen Chirurgie des Landeskrankenhauses Innsbruck drei einfache Screeningfragen („Weiß jemand, dass Sie hier sind?“, „Darf jemand nicht wissen, dass Sie hier sind?“, „Gibt es in Ihrer Umgebung jemanden, der Ihnen Unbehagen oder Angst bereitet?“) in die Triage aufgenommen.

Methodik

In speziellen Schulungen wird das medizinische Fachpersonal im Rahmen eines dreistufigen Schulungsprogramms im Umgang mit gewaltbetroffenen Patientinnen und Patienten geschult. Ein zentraler Punkt der Schulungen ist die Gesprächsführung mit Gewaltbetroffenen. Dies geschieht einerseits über Videobeispiele von Betroffenen und andererseits über Rollenspiele.

Highlights

Die Ergebnisse der Evaluierung haben gezeigt, dass die Maßnahme sehr effizient ist. So haben insgesamt 83,3 Prozent der befragten Patientinnen und Patienten angegeben, dass sie während des Aufenthalts im Krankenhaus vom medizinischen Fachpersonal auf mögliche Gewaltwiderfahrnisse angesprochen worden waren. Zudem gaben von der Gesamtstichprobe 79.4% der Befragten an, dass sie die Frage als „angemessen“ empfanden und von den gewaltbetroffenen Patientinnen und Patienten sogar 92.6%, was deutlich für die gesetzte Maßnahme spricht.

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