KomPat – Kompakte Gesundheitsinformationen für kompetente Patientinnen und Patienten
Langtitel der Maßnahme: Kompakte Gesundheitsinformationen für die Laienversorgung zur Förderung der Gesundheitskompetenz von Patientinnen und Patienten
Einrichtung: Gesundheit Österreich GmbH
Zuständiger Leiter: ao. Univ.-Prof. Dr. Herwig Ostermann
Maßnahmenkoordinatorin: Mag.a Andrea Fried; andrea.fried@goeg.at
Einrichtung: Dachverband der Sozialversicherungsträger
Maßnahmenkoordinator: Mag.a Bettina Maringer; bettina.maringer@sozialversicherung.at
Laufzeit: seit Oktober 2018, laufend
Schwerpunkt: Gute Gesundheitsinformation (GGI)
Wirkungsbereich: österreichweit
Beschreibung
Die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung findet nicht nur in den definierten Versorgungsstufen von der Primärversorgung bis hin zum hochspezialisierten stationären Bereich statt. Laut internationalen Studien erfolgen sie zu ca. 70 – 90 Prozent durch Selbstversorgung. Gerade bei unkomplizierten Krankheitsverläufen oder chronischen Erkrankungen erbringen Patientinnen und Patienten als Ko-Produzentinnen bzw. Produzenten selbst einen beträchtlichen Anteil der Behandlung. Dies erfordert eine ausreichende Gesundheitskompetenz. Eine Maßnahme zur Stärkung der Gesundheitskompetenz stellt die Bereitstellung unabhängiger, verständlicher und evidenzbasierter Gesundheitsinformationen dar.
Zielsetzung
Vor dem Hintergrund aktueller Bestrebungen, die Gesundheitskompetenz von Patientinnen und Patienten zu fördern, spielen wissenschaftlich fundierte und verständlich aufbereitete Gesundheitsinformationen eine zentrale Rolle. Der Dachverband der Sozialversicherungsträger beauftragte die GÖG im Jahr 2018, im Rahmen eines Pilotprojekts die systematische Vorgehensweise zur Recherche der besten verfügbaren wissenschaftlichen Evidenz und der laiengerechten und qualitätsgesicherten Aufbereitung zu erarbeiten und kompakte Gesundheitsinformationen zur Laienversorgung zu ausgewählten Erkrankungen bzw. Symptomen zu erstellen. Bis dato wurden Informationen zu 30 Krankheitsbildern/Symptomen erstellt und auf der Website des Dachverbands der Sozialversicherungen in der Rubrik Gute.Gesundheit. publiziert. (www.sozialversicherung.at/cdscontent/?contentid=10007.862773&portal=svportal)
Zielgruppen
Die Gesundheitsinformationen wenden sich an die allgemeine Bevölkerung ab 18 Jahren.
Methodik
Die Auswahl der Themen erfolgte in einem mehrstufigen Priorisierungsverfahren gemeinsam mit dem Auftraggeber. Zur Beschreibung der Symptome/Krankheitsbilder wurden die „EbM-Guidelines – Evidenzbasierte Medizin für Klinik und Praxis“ als Basis herangezogen. Sie bieten eine anerkannte, qualitätsgesicherte, evidenzbasierte und in Österreich seit Jahren etablierte Kurzinformation zu zahlreichen Krankheitsbildern (Symptomen).
Im nächsten Schritt erfolgte die Recherche nach deutschsprachigen Versorgungs- und Patientenleitlinien auf der Website der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (awmf.org/leitlinien/aktuelle-leitlinien). Ergänzend dazu wurde nach internationalen Leitlinien gesucht. Wenn für die speziellen Fragestellungen in den ersten beiden Rechercheschritten keine oder unzureichende Evidenz gefunden wurde, erfolgte eine selektive Suche nach Informationen in qualitätsgesicherten Quellen.
Die sprachliche Gestaltung der Texte orientiert sich an den Kriterien von „Gute Gesundheitsinformation Österreich“ der Österreichischen Plattform Gesundheitskompetenz. (oepgk.at/gute-gesundheitsinformation-oesterreich/)
Die Gesundheitsinformationen werden nach einem internen fachlichen Review einem externen Review durch die Österreichische Gesellschaft für Allgemeinmedizin (ÖGAM) sowie einer Testung durch Vertreterinnen und Vertreter der Zielgruppe unterzogen und zuletzt lektoriert. Die Dissemination erfolgt über die Website des Dachverbands der Sozialversicherung und über die Österreichische Plattform Gesundheitskompetenz.
Beitrag zum Wirkungsziel 2
Die kompakten Gesundheitsinformationen sollen dazu beitragen, die Selbstbestimmung und kritische Gesundheitskompetenz der Bevölkerung im Hinblick auf die Selbst- und Laienversorgung von unkomplizierten, selbstlimitierenden Erkrankungen zu fördern. Indirekt sollen damit auch der ambulante und stationäre Versorgungsbereich entlastet werden.