Sicherung einer nachhaltigen und kompetenten Gesundheitsversorgung für Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung und Kommunikationsschwierigkeiten
Zielsetzung der Maßnahme:
Verbesserung der Gesundheitsversorgung von Menschen mit Behinderung durch Stärkung ihrer eigenen Kompetenzen. Erweiterung der Fähigkeiten und Kenntnisse von MitarbeiterInnen im Gesundheits- und Sozialbereich.
Ausgangslage:
Studien und Erfahrungsberichte weisen seit Jahren darauf hin, dass die Gesundheitsversorgung von Menschen mit Behinderung in vielen Bereichen verbesserungsbedürftig ist. Für eine bessere Versorgung bedarf es u.a. spezieller Kenntnisse und Erfahrungen von MitarbeiterInnen im Gesundheits- und Sozialbereich und eines strukturierten Austauschs zwischen allen Beteiligten. Um dies zu erzielen, hat der Dachverband Wiener Sozialeinrichtungen im Auftrag der Wiener Landeszielsteuerungskommission zwei Maßnahmen entwickelt.
Qualifizierungsmodule
In Zusammenarbeit mit Betroffenen, Angehörigen und (inter)nationalen Expertinnen/Experten wurden Qualifizierungsmodule für Berufsgruppen, die in der Gesundheitsversorgung und Betreuung von Menschen mit Behinderung tätig sind, erarbeitet und schriftlich aufbereitet. In fünf Modulen mit Praktikum lernen zukünftig InteressentInnen über wesentliche Themen rund um den Personenkreis von Menschen mit Behinderung (bspw. über Arten von Behinderung, Möglichkeiten der Kommunikation, rechtliches Wissen, strukturelle Rahmenbedingungen, Kooperation und Koordination, medizinischen Wissen, etc.) und erwerben so wichtige Fähigkeiten und Kenntnisse für die Praxis.
GeKo-Wien
Die Abkürzung GeKo steht für Gesundheit und Kommunikation. Der GeKo-Wien Pass und die GeKo-Wien Mappe sind Hilfsmittel, in denen strukturiert relevante Informationen zur Person, zu ihren Kompetenzen und Bedürfnissen, Verhaltensweisen, zu ihrer Kommunikation und wichtige medizinische Daten eingetragen werden können. Das Personal im Gesundheitsbereich erhält durch GeKo-Wien wichtige Informationen zur Person und für den Umgang mit ihr und kann entsprechend handeln. Zudem können Menschen mit Behinderung mit Hilfe der Unterlagen ihre eigene Gesundheitskompetenz stärken.
Methodik:
- Einbindung von Betroffenen, Angehörigen, Fachpersonal aus dem Gesundheits- und Sozialbereich, ExpertInnen, Entscheidungsträgern,…
- Entwicklung und Anbindung gezielter Bildungsangebote für MitarbeiterInnen im Gesundheits- und Sozialbereich
- Verbreitung und Bekanntmachung des GeKo-Wien bei Betroffenen, Angehörigen, in Organisationen, Institutionen,…
- Vernetzung und Kooperationen in Wien und in den Bundesländern
- Externe Begleit-Evaluierung
Beitrag zum Wirkungsziel 1:
- Stärkung der Kompetenzen und Unterstützung von MitarbeiterInnen im Gesundheits- und Sozialbereich
- Reduktion von Unsicherheiten in der Kommunikation und im Umgang mit der Personengruppe
- Verbesserung der Qualität in der medizinischen, pflegerischen und therapeutischen Versorgung von Menschen mit Behinderung
- Erhöhung der Zufriedenheit aller Beteiligten
- Steigerung der Patientensicherheit
Beitrag zum Wirkungsziel 2:
- Stärkung von Menschen mit Behinderung und/oder Kommunikationsschwierigkeiten mit Hilfe von GeKo-Wien
- Förderung des Empowerments und der Gesundheitskompetenz der Beteiligten
- Verbesserung der gesundheitlichen Chancengerechtigkeit einer vulnerablen Gruppe
- Wesentlicher Beitrag zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (insbesondere Artikel 25)
erschienene Artikel zur Maßnahme:
- Verbesserung der Gesundheitsversorgung von Menschen mit Behinderung– Newsletter der Wiener Allianz für Gesundheitsförderung in Gesundheitseinrichtungen (Dezember 2017, S. 6)
- Magazin Gesunde Stadt der Wiener Gesundheitsförderung (Winter 2017, S. 7 und S. 16)
- Dachverband Wiener Sozialeinrichtungen gewinnt Wiener Gesundheitspreis 2017 – Bizeps (Oktober 2017)
- Wenn die Blutabnahme viermal solange dauert – Artikel im Standard vom 13.07.2017