Förderprogramm Gesundheitskompetenz

Einrichtung: Gesundheitsfonds Steiermark

Zuständige Leiter: Mag. Michael Koren & Dr. Bernd Leinich, MBA

Maßnahmenkoordinatorin: Anja Mandl anja.mandl@gfstmk.at

Laufzeit: 1. Januar 2023 bis 31. Dezember 2024

Schwerpunkt: Gute Gesundheitsinformation

Wirkungsbereich: Steiermark

Beschreibung

In einem ersten Förderprogramm wurden von 2018 – 2021 zahlreiche Maßnahmen zur Stärkung der Gesundheitskompetenz in der Steiermark entwickelt. Die Evaluation der Projekte hat auf eine positive Wirkung der Maßnahmen hingewiesen. Eine erneute Erhebung der Gesundheitskompetenz in der Steiermark (HLS-19) hat gezeigt, dass 15 % der Steirer:innen – also nahezu jede:r 6. – es schwierig finden, Gesundheitsinformationen zu finden, zu verstehen, zu beurteilen oder diese anzuwenden. Besondere Herausforderungen liegen in der Navigationskompetenz und der digitalen Gesundheitskompetenz. Es gibt also weiterhin Handlungsbedarf. Um die Gesundheitskompetenz in der Steiermark weiterhin evidenzbasiert und mit bereits bewährten Maßnahmen zu stärken, werden bis Ende 2024 im Rahmen eines Förderprogramms weitere Projekte von diversen Organisationen umgesetzt. Ein besonderer Fokus liegt auf der Nachhaltigkeit der Maßnahmen, mit dem Ziel, diese langfristig in bestehende Strukturen zu verankern.

Zielsetzung

Ziel des Förderprogramms ist es, die Gesundheitskompetenz der Steirer:innen evidenzbasiert und mit bereits bewährten Maßnahmen weiter zu stärken und diese nachhaltig in bestehenden Strukturen zu verankern.

Methodik

Im Jahr 2022 gab es die Möglichkeit, Anträge für Projektförderungen zum Transfer von Best-Practice-Maßnahmen einzureichen. Folgende neun Projekte wurden gefördert:

  • Aktiv mit chronischer Krankheit und Krebs umgehen – Frauengesundheitszentrum Graz * Betriebe gesund informiert – FH JOANNEUM
  • EVI 2.0 – Evidenzbasierte Information zur Unterstützung von gesundheitskompetenten Entscheidungen – Medizinische Universität Graz
  • Gemeinsam Gesundheit gestalten – Verein akzente
  • Interkulturelle und kultursensible Erweiterung der GET-Materialien – Styria Vitalis
  • GO SAFE 2.0 – Sichere Entlassung aus dem Krankenhaus durch sichere Information – Medizinische Universität Graz
  • Lehrgang zum Jugendgesundheits-Coach – Österreichische Gesundheitskasse, Landesstelle Steiermark
  • Meine Gesundheit, meine Entscheidung: Digitale Gesundheitskompetenz für Frauen 60+ – Frauengesundheitszentrum Graz
  • Points.Co@ches – LOGO Jugendmanagement GmbH

Beitrag zum Wirkungsziel 1

Einige der Projekte werden im Setting Gesundheitssystem umgesetzt:

  • Aktiv mit chronischer Krankheit und Krebs umgehen: Das Selbstmanagement und die Gesundheitskompetenz von und mit Betroffenen werden z.B. durch Workshops und Einzelberatungen und unter Einbeziehung der Mitarbeiter:innen gefördert.
  • EVI 2.0: Die Ausweitung der EVI-Box sowie die Erweiterung um häufige Behandlungsanlässe in Kinderarztpraxen erschließt neue Zielgruppen im Gesundheitssystem und stellt gute Gesundheitsinformation zur Verfügung.
  • Gemeinsam Gesundheit gestalten: Durch die Partizipation von älteren Menschen einerseits und Menschen, die im Gesundheitssystem tätig sind andererseits, soll Gesundheitskompetenz in regionalen Initiativen zum Thema werden und das Versorgungssystem an die Bedürfnisse älterer Menschen angepasst werden.
  • GO SAFE 2.0: Maßnahmen zur sicheren Entlassung aus dem Krankenhaus sollen das Versorgungssystem kompetenter machen und Risiken reduzieren.

Beitrag zum Wirkungsziel 2

Vulnerable Gruppen sind Zielgruppen der Projektumsetzung:

  • Points.Co@ches arbeitet generationenübergreifend und bringt Jugendliche und Seniorinnen und Senioren zusammen. Gemeinsam arbeiten Sie an der digitalen Gesundheitskompetenz.
  • Meine Gesundheit, meine Entscheidung widmet sich der digitalen Gesundheitskompetenz von Frauen über 60, besonders jenen mit geringem sozioökonomischen Status.
  • Im Lehrgang zum Jugendgesundheits-Coach werden Jugendliche, welche oft eine geringe Gesundheitskompetenz aufweisen, zu Gesundheitsthemen geschult und geben ihr Wissen im Rahmen der Peer-Arbeit an Gleichgesinnte weiter.
  • Die kultursensible und interkulturelle Erweiterung der GET-Materialien adressiert die Förderung der Gesundheitskompetenz von Schüler:innen mit Migrationshintergrund.

Beitrag zum Wirkungsziel 3

Im Rahmen des Projekts “Betriebe gesund informiert” werden Mitarbeiter:innen, Stabstellen-Verantwortliche und Prozessbegleiter:innen der betrieblichen Gesundheitsförderung darin geschult, Gesundheitsinformationen zu finden, zu beurteilen und zielgruppengerecht aufzubereiten. Durch die Umsetzung von Kursen in Produktions- und Dienstleistungsunternehmen wird auch dieser Sektor für gesundheitsrelevante Kommunikation sensibilisiert.

Zielgruppen

  • Zielgruppen im Setting Kindergarten und Kinderkrippe: Kinder/Beschäftigte/Eltern/Entscheidungsträger:innen in Kindergarten und Kindergrippe
  • Zielgruppen im Setting Schule und in anderen Bildungseinrichtungen: Lehrer:innen, Direktorinnen/Direktoren, Eltern/Entscheidungsträger:innen im Setting Schule
  • Zielgruppen im Setting Betrieb: Angelernte oder Hilfsarbeiter:innen, Facharbeiter:innen, Angestellte, Leiharbeitskräfte, Lehrlinge, Führungskräfte, Altere Arbeitnehmer:innen, Menschen im Nachtschicht-/Schichtbetrieb, Vertreter:innen mit besonderen Aufgaben (Betriebsrätinnen/Betriebsräte, Arbeitsmediziner:innen,
    Arbeitspsychologinnen/Arbeitspsychologen, Sicherheitsfachkräfte, Sicherheitsvertrauenspersonen, Ersthelfer:innen, Behindertenvertrauenspersonen
  • Zielgruppen im Setting Gemeinde/Stadtviertel: Ältere Menschen, Menschen mit niedrigem Einkommen/Bildungsniveau/Stellung im Beruf, Menschen in prekären Beschäftigungsverhältnissen
  • Zielgruppen im Setting Freizeit/Konsumwelten: Anbieter und Entscheidungsträger:innen für Dienstleistungen, Produktion, Handel
  • Zielgruppen im Setting Gesundheits- und Sozialwesen/(öffentliche) Dienstleistungen: Patientinnen/Patienten, Klientinnen/Klienten, Ärztinnen/Ärzte, Pflege- und Betreuungspersonal, Hebammen, Physiotherapeutinnen/Physiotherapeuten etc., Psychologinnen/Psychologen, Sozialarbeiter/innen etc., Gesundheitsförderungsberater:innen, Gesundheitsexpertinnen/Gesundheitsexperten
13.04.2023
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