Ein Ziel des internationalen Netzwerkes der WHO-Europa „M-POHL“ (Action Network on Measuring Population and Organizational Health Literacy) ist es, die Zusammenarbeit zwischen Forschung und Policy zu stärken und dadurch die Gesundheitskompetenz zu fördern. Dafür wurde das EVPOP-Projekt (Evidence Based Policy and Practice) initiiert.
Leitfaden für Entscheidungsträger:innen
Um den internationalen Erfahrungsaustausch auch auf Policy Ebene zu fördern, wurde unter Federführung der Gesundheit Österreich ein Leitfaden für Entscheidungsträger:innen zur Entwicklung nationaler Aktionspläne und Umsetzungsstrategien entwickelt.
Der Leitfaden folgt der Logik des Public Health Action Cycles mit den fünf Schritten: Situationsanalyse, Agenda-Setting, Entwicklung von Strategien und Policies, Implementierung von Interventionen, Monitoring.
Um die Verwendung Leitfadens zu erleichtern, wurde eine Checkliste integriert, die der Reflexion dient und bei der Bewertung der einzelnen Schritte unterstützen soll.
Quelle: M-POHL (2023): Health literacy policies – how can they be developed and implemented? A guide for policy and decision makers.
Umfrage zu nationalen Strategien und Policies
Mithilfe dieser Checkliste wurde eine Umfrage durchgeführt, um einen Überblick zu gewinnen, inwieweit Gesundheitskompetenz-Strategien und Policies in den M-POHL Mitgliedsländern des Netzwerks umgesetzt sind. Die Ergbnisse wurden in einem Factsheet zusammengefasst.
Die Umfrage zeigt, dass die Mehrheit der M-POHL-Mitgliedsländer sich der Relevanz von GK und der Notwendigkeit von Strategien und Policies durchaus bewusst sind. In vielen Ländern wurden bereits Umfragen zur Gesundheitskompetenz in der Bevölkerung wurden durchgeführt. Vermehrt wird die Aufmerksamkeit auch auf die organisationale Ebene gelenkt. Raum für Verbesserung gibt es vor allem bei der Einbindung strategischer Partner, der Entwicklung von GK-Strategien und Policies sowie beim Monitoring von GK-Interventionen.
Die Ergebnisse liefern einen gute Grundlage für die weitere Arbeit des M-POHL Netzwerks: Unterstützungsangebote für Entscheidungsträger:innen zu entwickeln.