DURCHBLICKer*in – Gesundheitskompetenzworkshops in der Erwachsenenbildung

Einrichtung: Österreichische Gesundheitskasse

Zuständiger Leiter: Generaldirektor Mag. Bernhard Wurzer

Maßnahmenkoordinatorin (ÖGK): Eleonora Mutz, eleonora.mutz@oegk.at

Einrichtung: Institut für Frauen- und Männergesundheit (Frauengesundheitszentren FEM und FEM Süd, Männergesundheitszentrum MEN)

Zuständige Leiterin: Dr.in Margit Endler (Vorsitzende)

Maßnahmenkoordinatorin (FEM-Süd): Mag.a Hilde Wolf, Hilde.Wolf@extern.gesundheitsverbund.at

Laufzeit: 1. Jänner 2020 bis 31. Dezember 2023

Schwerpunkte: Gute Gesundheitsinformation (GGI), Gute Gesprächsqualität im Gesundheitssystem (GGQ)

Wirkungsbereich: Wien

Beschreibung

Mit den Methoden und Strategien des Projekts DURCHBLICKer:in sollen die ausgewählten vulnerablen Zielgruppen (primäre Zielgruppe) eine Stärkung in ihrer Gesundheitskompetenz erfahren.

Arbeitsmarktferne sowie Arbeit suchende Frauen und Männer sollen durch die Vermittlung von Gesundheitswissen befähigt werden, gesundheitsbezogene Entscheidungen zu treffen sowie sich mit eigenen Bedürfnissen im Gesundheitssystem einzubringen. Ihre Handlungskompetenzen sollen erhöht werden. Im Projektzeitraum sollen durch die Umsetzung von 70 Workshops in Qualifizierungsmaßnahmen der Erwachsenenbildung insgesamt 700 Frauen und Männer geschult werden.

Ergänzend sind Schulungen für Multiplikator:innen (sekundäre Zielgruppe) geplant. Damit sollen vor allem Professionist:innen aus dem Gesundheits- und Sozialsystem und je nach Bedarf auch MitarbeiterInnen in arbeitsmarktpolitischen und Erwachsenenbildungs-einrichtungen, die in ihrem Berufsalltag mit arbeitsmarktfernen und arbeitslosen Personen befasst sind, erreicht werden. Ziel der Schulungen ist es, Professionist:innen mit dem Konzept der Gesundheitskompetenz vertraut zu machen, sowie auch deren Rolle bei der Stärkung der Gesundheitskompetenz hervor zu streichen und ihnen nicht zuletzt Tools dazu zur Verfügung zu stellen. 200 Multiplikator:innen sollen dabei erreicht werden.

Weiters werden drei Vernetzungsveranstaltungen für am Thema interessierte Multiplikator:innen und Professionist:innen des Gesundheits- und Sozialwesen durchgeführt. Damit wird ein Wissens- und Erfahrungstransfer gewährleistet und nachhaltige Wirkungen erzielt.

Ausgangslage

Aus gesundheitspolitischer Sicht ist es problematisch, dass ein wesentlicher Teil der österreichischen Bevölkerung bei der Suche nach Informationen zu Gesundheitsfragen oder Krankheitssymptomen Schwierigkeiten hat. In der Literatur werden vor allem Frauen und Männer mit einem geringen sozioökonomischen Status als vulnerable Gruppe für eine niedrige Gesundheitskompetenz beschrieben. Die Österreichische Gesundheitskasse möchte die Gesundheitskompetenz ihrer Versicherten stärken und setzt dafür Maßnahmen auf Verhältnis- und auf Verhaltensebene. Der vorliegende Antrag beschreibt die Maßnahmen, die die Österreichische Gesundheitskasse gemeinsam mit Kooperationspartnern auf Verhaltensebene anbietet.

Zielgruppen

  • Arbeitsmarktferne oder arbeitssuchende Frauen und Männer mit und ohne Migrationserfahrungen im Rahmen von Qualifizierungsmaßnahmen, hier auch jene, deren Ziel Bildungsabschlüsse auf dem zweiten Bildungsweg sind.
  • Frauen mit Migrationshintergrund stellen als Teilnehmerinnen von Deutschkursen der VHS und anderer Bildungsträger, insbesondere Teilnehmerinnen der „Mama lernt Deutsch“-Kurse eine eigene Zielgruppe dar.
  • ProfessionistInnen aus dem Gesundheits- und Sozialsystem, und je nach Bedarf auch MitarbeiterInnen in arbeitsmarktpolitischen und Erwachsenenbildungseinrichtungen, die in ihrem Berufsalltag mit arbeitsmarktfernen und arbeitslosen Personen befasst sind.

Methodik

Unter Einbeziehung der Vorerfahrungen aus dem Projekt „Durchblick“, wird im Projekt „DURCHBLICKer*in“ der Schwerpunkt im Bereich der Erwachsenenbildung gesetzt.

Im Folgenden werden die Gesundheitskompetenzworkshops und MultiplikatorInnen-schulungen, die vom Frauengesundheitszentrum „FEM-Süd“ umgesetzt werden, in ihrer formalen Gestaltung beschrieben:

Die Gesundheitskompetenzworkshops werden vor Ort in den Einrichtungen, angepasst an die jeweiligen Bedürfnisse der Zielgruppen, angeboten. Jeder Gesundheitskompetenzkurs besteht aus 12 – 15 Workshopeinheiten, je nach Ausgangswissen der KursteilnehmerInnen. Die Workshops werden in deutscher Sprache angeboten und geschlechtsspezifisch für Frauen und Männer, aber auch – falls erforderlich – in gemischten Gruppen abgehalten. Insgesamt werden in der Projektlaufzeit 40 Workshops für Männer und Frauen und 30 Workshops für Frauen in Deutschkursen abgehalten. Geplant sind je nach Bedarf und Setting 4 – 6 Termine zu je 2,5 Stunden (3 Einheiten) zu den Themenblöcken „Basiswissen Gesundheit“, „kompetent bei Arzt und Ärztin“ und „kritische Gesundheitskompetenz“.

Innerhalb der einzelnen Bausteine sind thematische Schwerpunktsetzungen möglich, je nach Bedarf und Themenstellungen der jeweiligen Zielgruppe. Darüber hinaus ist es in jedem Kurs im Sinne der Partizipation der TeilnehmerInnen vorgesehen, dass auch externe ExpertInnen (ÄrztInnen, ErnährungsberaterInnen, DiätologInnen etc.) inhaltliche Inputs leisten. Die MultiplikatorInnenschulungen dauern je nach Wunsch der Zielgruppe zwei bis acht Stunden.

Messgrößen/Indikatoren

Insgesamt werden in der Projektlaufzeit 40 Workshops für Männer und Frauen und 30 Workshops für Frauen in Deutschkursen abgehalten.

Beitrag zum Wirkungsziel 2

Mit dem Projekt DURCHBLICKer*in sollen die ausgewählten vulnerablen Zielgruppen (primäre Zielgruppe) aber auch MultiplikatorInnen (sekundäre Zielgruppe) durch Schulungen einen Stärkung ihrer Gesundheitskompetenz erfahren und durch die Vermittlung von Gesundheitswissen befähigt werden, gesundheitsbezogene Entscheidungen treffen, sowie sich mit eigenen Bedürfnissen im Gesundheitssystem einbringen zu können.

19.06.2019
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